Das Ansehen auf einem Desktopgerät wird empfohlen.
Der Benchmark ist eine heuristische Bewertung. Anstatt sich jedoch auf verallgemeinerte Heuristiken (Nielsen, Shneiderman, Gerhardt-Powal, Weinschenk und Barker, Tognazzini) zu verlassen, wurden 125 detaillierte Bewertungskriterien zusammengestellt, die spezifisch das Onboarding-Verfahren beurteilen. Diese Richtlinien wurden auf der Grundlage von allgemein anerkannten Interface-Richtlinien und bekannten Heuristiken, wissenschaftlichen Studien im Bereich Performance und Benutzerfreundlichkeit, Best Practices der Großindustrie (Google, Apple, Mozilla, Microsoft, Adobe, Shopify, IBM), Richtlinien von wissenschaftlich fundierten Benchmarks (Baymard, NNGroup) und international anerkannten Standards für Barrierefreiheit (WCAG, EN301 549, ADA) entwickelt.
Jeder der 17 untersuchten digitalen Gesundheitsanwendungen wurde jeweils in den einzelnen Kategorien eine Punktzahl zwischen 0 und 100 zugewiesen. Sie drückt aus, wie gut oder schlecht die Benutzererfahrung ist, basierend auf der Anzahl der jeweiligen gewichteten Richtlinien der Kategorie.
Der folgende Abschnitt enthält umfangreiche UX-Fallstudien zu 17 digitalen Gesundheitsanwendungen. Er enthält insgesamt 2000 UX-Performance-Bewertungen.
65
gut
69
gut
58
ausreichend
65
gut
58
ausreichend
82
sehr gut
58
ausreichend
79
gut
68
gut
71
gut
50
ausreichend
63
gut
53
ausreichend
71
gut
76
gut
77
gut
63
gut
Die Einführung der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens. Als Medizinprodukt unterstützen "Apps auf Rezept" Patienten mit ganzheitlichen Therapieansätzen bei verschiedenen Krankheitsbildern wie Nikotin- und Alkoholsucht, Krebs, Adipositas, Migräne oder Angstzuständen.
DiGA unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von herkömmlichen Gesundheitsanwendungen. Als Medizinprodukte unterliegen sie hohen Anforderungen. Die Wirksamkeit der DiGA auf die Gesundheit der Patienten muss hinreichend nachgewiesen werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet in einem mehrmonatigen Evaluierungsprozess den positiven Versorgungseffekt. Dabei spielen die Qualität der medizinischen Inhalte, die Datensicherheit und die Nutzerfreundlichkeit eine ebenso wichtige Rolle.
Außerdem haben Hersteller seit Kurzem die Möglichkeit, im Rahmen des sogenannten Fast-Track-Verfahrens eine vorläufige Zulassung zu erhalten. Wenn dies der Fall ist, müssen sie im ersten Jahr wissenschaftliche Nachweise für die positiven Auswirkungen ihres Programms erbringen. Ein leichter Marktzugang soll junge Unternehmen mit innovativen digitalen Therapien fördern.
Ärzte verschreiben digitale Gesundheitsanwendungen. Viele Krankenkassen bieten eine elektronische Übermittlung der ärztlichen Anordnungen über Service-Apps an. Bei diesen Apps erhält der Versicherte einen Freischaltcode, der die kostenlose Nutzung der Gesundheitsanwendungen ermöglicht.
Das System wird gelobt und kritisiert. Stakeholder bemängeln schlechte Vertriebskanäle, Uneinigkeit über Höchstbeträge, niedrige Verschreibungsquoten bei den Ärzten, geringe Patientenakzeptanz und verweisen auf die mangelnde Marktdurchdringung aufgrund übermäßiger regulatorischer Eingriffe.
Der DiGA-Leitfaden für Hersteller schreibt über Nutzerfreundlichkeit Folgendes:
Doch was genau sind die Vorgaben des Usability Styleguides? Ab wann ist eine Nutzbarkeit intuitiv und wie wird die Erlernbarkeit einer DiGA gemessen? Im Rahmen dieser Kernfragen wurde ein Benchmark erstellt, der anhand von 125 objektiven Richtlinien die Nutzbarkeit messbar gestalten kann. Da eine Analyse der gesamten App-Funktionen zu zeitaufwendig und zahlreiche DiGA nur mit einem Freischaltcode vollständig nutzbar sind, erfolgt ein Fokus auf mobile Anwendungen mit einem Onboarding-Verfahren, das im Fokus der Analyse steht.Die Anforderungen der DiGAV an die Nutzerfreundlichkeit einer DiGA zielen auf eine intuitive Nutzbarkeit und Erlernbarkeit der DiGA für die angesprochenen Zielgruppen ab. Prinzipiell gelten die Vorgaben des Usability Styleguides der jeweiligen Plattform. Bei Implementation von alternativen Lösungen ist im Rahmen der Nutzertests eine besonders hohe Nutzerfreundlichkeit nachzuweisen. Während für im Umgang mit digitalen Anwendungen geübte Personen eine Ausrichtung am gewohnten Look & Feel digitaler Anwendungen durch die Umsetzung plattformspezifischer Styleguides gefordert wird, fokussiert die Forderung nach Fokusgruppen-Tests vor allem auf über die DiGA neu für die Nutzung digitaler Anwendungen gewonnene Personen.
Mobile Anwendungen verzeichnen eine stetig wachsende Zielgruppe. Der Onboarding-Prozess vermittelt einen ersten Eindruck von der digitalen Lösung und schafft eine Grundlage für ein nachhaltiges Engagement.
Richtlinien werden mit Hinblick auf die Vorteile für den Nutzer beschrieben, Tipps für die erfolgreiche Umsetzung gegeben, weitere Ressourcen verlinkt und eine Verteilung der Ergebnisse jeder Richtlinie dargestellt. In naher Zukunft können auch beispielhafte Lösungen skizziert oder weitere Richtlinien ergänzt werden.
Zeit zum sichtbaren Design bei erstem Start.
Zeit zum bedeutungsvollen Design bei erstem Start.
Zeit zur ersten Interaktion bei erstem Start.
Zeit zur ersten Interaktion bei erneutem Start.
Reaktionszeiten bei Navigationen sind latenzfrei.
Reaktionszeiten bei Nutzereingaben sind latenzfrei.
Ladevorgänge erzeugen keine Layout-Verschiebung.
Längere Wartezeiten werden erklärt.
Ladevorgänge sind dynamisch visualisiert.
Technische Fehler sind abwesend / schnell lösbar.
Interaktive Fehler sind abwesend / schnell lösbar.
Navigatorische Fehler sind abwesend / schnell lösbar.
Abfragen von Berechtigungen sind situativ.
Abfragen von Berechtigungen werden erklärt.
Abfragen von Berechtigungen sind relevant.
Berechtigungen sind nicht ultimativ.
Funktionen lassen sich ohne Registrierung testen.
Funktionen lassen sich ohne Freischaltcode testen.
Erklärende Texte sind vorhanden.
Erklärende Texte sind relevant.
Texte sind grammatikalisch fehlerfrei.
Texte sind anfängerfreundlich geschrieben.
Texte sind lösungsorientiert geschrieben.
Texte sind nutzerzentriert.
Texte folgen konsistenten Regeln.
Komponenten folgen Konventionen.
Interaktivität wird visuell angedeutet.
Symbole folgen Plattform-Konventionen.
Symbole haben denselben künstlerischen Stil.
Medien haben denselben künstlerischen Stil.
Medien sind von hoher Qualität.
Medien unterstützen den semantischen Kontext.
Videos und Animationen lassen sich pausieren.
Designs sind responsiv und adaptiv.
Medienwechsel sind nicht erforderlich.
Appwechsel sind nicht erforderlich.
Overlays sind kontextbezogen und notwendig.
Display-Informationen werden angezeigt.
Inhalte werden zeitlich nicht eingegrenzt.
Inhalte flackern nicht.
Titel fassen den Inhalt der Seite zusammen.
Informationen sind strukturiert dargestellt.
Elemente stärken durch Weißraum das Layout.
Navigationen erfolgen durch Geräte und Elemente.
Navigationen erfolgen erwartungsgemäß.
Navigation zum Schließen der App sind vorhanden.
Seiten sind nur vertikal scrollbar.
Vertikales Scrollen wird angeleitet.
Informationen müssen nicht gemerkt werden.
Interaktive Elemente sind ausreichend groß.
Interaktive Elemente haben genügend Abstand.
Interaktive Elemente sind sicher anwählbar.
Sensorische Merkmale unterstützen lediglich.
Gesten funktionieren erwartungsgemäß
Gesten haben alternative Interaktionsmöglichkeiten.
Animationen berücksichtigen Systemeinstellungen.
Texte sind ausreichend groß.
Texte berücksichtigen Systemeinstellungen.
Texte bleiben trotz Systemeinstellungen lesbar.
Texte berücksichtigen Farbkontraste.
Texte sind lesefreundlich formatiert.
Schaltflächen geben über die Aktion Auskunft.
Farben folgen einem System.
Farbwahlen sind geregelt und konsistent.
Farben unterstützen Hierarchie und Layout.
Farben berücksichtigen Kontrastverhältnisse.
Bilder besitzen keinen überlagerten Text.
Relevante Medien sind textlich verfügbar.
Eingabefelder sind als solche zu erkennen.
Nur benötigte Eingabefelder werden angezeigt.
Eingabefelder sind ausreichend groß.
Eingabefelder besitzen logische Beschriftungen.
Eingabefelder besitzen oben platzierte Beschriftungen.
Eingabefelder besitzen dauerhafte Beschriftungen.
Eingabefelder haben keine Platzhalter.
Eingabefelder haben logische Platzhalter.
Doppelte Eingaben werden vermieden.
Auswählbare Größen werden als Buttons präsentiert.
Eingabefelder verhalten sich konform.
Tastaturen sind automatisch sichtbar.
Aktionen werden nicht durch die Tastatur verdeckt.
Eingaben erlauben Einfügen externer Informationen.
Falschangaben leeren nicht das Eingabefeld.
Tastaturen sind kontextsensitiv.
Autokorrektur-Vorschläge sind sinnvoll eingesetzt.
Datumseingaben sind per Textfeld und Picker nutzbar.
Bestätigungen führen zum nächsten Eingabefeld.
Eingaben werden vor Bestätigungen validiert.
Eingaben werden bei Verlassen des Feldes validiert.
Richtige Eingaben werden kommuniziert.
Falsche Eingaben werden kommuniziert.
Falschen Eingaben sind direkt auf der Seite.
Fehler sind an den betroffenen Eingabefeldern sichtbar.
Passwortvorgaben werden direkt angezeigt.
Passwortvorgaben sind einfach formatiert.
Passwortvorgaben werden in Echtzeit aktualisiert.
Passwortvorgaben sind nicht überkomplex.
Passwörter werden standardmäßig angezeigt.
Passwörter können angezeigt und verdeckt werden.
Nutzen und Mehrwert der App wird erläutert.
Erklärungen sind ohne Nutzereingaben einsehbar.
Mehrstufige Erklärungen visualisieren Fortschritt.
Mehrstufige Erklärungen sind überspringbar.