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DiGA Onboarding Experience Benchmark 2023

25 Digitale Gesundheitsanwendungen bewertet nach ihrer Nutzerfreundlichkeit im Onboarding.

Justin Schmitz
18.12.2023
In einer umfangreichen Untersuchung wurden 157 detaillierte User Experience Standards identifiziert, die das Nutzererlebnis beim Onboarding in einer digitalen Gesundheitsanwendung bewerten. Der folgende Benchmark besteht aus knapp 20.000 Einzelbewertungen der Onboarding-Erfahrungen der digitalen Gesundheitsanwendungen Cara Care, Elona, Endo, Invirto, Kaia COPD, Kaia Rückenschmerzen, Kalmeda, Kranus Edera, mebix, Meine Tinnitus App, Mindable, NeuroNation MED, Nichtraucherhelden, Orthopy, Oviva Direkt, PINK!, ProHerz, re.flex, sinCephalea, Smoke Free, somnio, Vitadio, Vivira und zanadio.
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Einleitung

Die digitale Revolution hat unser Gesundheitssystem erreicht und mit ihr ist die Bedeutung der Nutzererfahrung (User Experience, UX) in den Vordergrund gerückt. In einer tiefgreifenden Analyse wurden 25 digitale Gesundheitsanwendungen einem rigiden Test unterzogen. Jede Anwendung wurde fünffach anhand von 157 sorgfältig ausgearbeiteten UX-Richtlinien untersucht. Diese Evaluierung erstreckte sich über essentielle Kategorien wie Textgestaltung oder Barrierefreiheit. Aus dieser systematischen Überprüfung resultieren insgesamt 19.625 Einzelbewertungen.

Die Ergebnisse dieses Benchmarks wurden nicht nur akribisch erfasst, sondern auch visuell ansprechend aufbereitet. Mit Hilfe von benutzerfreundlichen Filtern und erweiterbaren Abschnitten können die umfangreichen Daten interaktiv erkundet werden. Diese visuelle Darstellung erlaubt es, je nach Bedarf in die Tiefe zu gehen oder einen Schritt zurückzutreten, um das große Bild zu erfassen.

Für jede der 25 analysierten Anwendungen steht ein prägnantes Fazit bereit. In diesen zusammenfassenden Betrachtungen wird hervorgehoben, was jede einzelne App auszeichnet und wo Verbesserungspotenziale verankert sind.

Das Ansehen auf einem Desktopgerät wird empfohlen.

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Aufbau

Der Benchmark ist eine heuristische Bewertung. Anstatt sich jedoch auf verallgemeinerte Heuristiken (Nielsen, Shneiderman, Gerhardt-Powal, Weinschenk und Barker, Tognazzini) zu verlassen, wurden 157 detaillierte Bewertungskriterien zusammengestellt, die spezifisch das Onboarding-Verfahren beurteilen. Diese Richtlinien wurden auf der Grundlage von allgemein anerkannten Interface-Richtlinien und bekannten Heuristiken, wissenschaftlichen Studien im Bereich Performance und Benutzerfreundlichkeit, Best Practices der Großindustrie (Google, Apple, Mozilla, Microsoft, Adobe, Shopify, IBM), Design Systeme von anerkannten Health Institutionen (GE Edison, Anatomy, Queensland Health, CMS), Richtlinien von wissenschaftlich fundierten Benchmarks (Baymard, NNGroup) und international anerkannten Standards für Barrierefreiheit (WCAG, EN301 549, ADA) entwickelt, unter Berücksichtigung von Fachliteratur, darunter zum Beispiel Health Design Thinking von Bon Ku und Ellen Lupton.

Jeder der 25 untersuchten digitalen Gesundheitsanwendungen wurde jeweils in den einzelnen Kategorien eine Punktzahl zwischen 0 und 100 zugewiesen. Sie drückt aus, wie gut oder schlecht die Benutzererfahrung ist, basierend auf der Anzahl der jeweiligen gewichteten Richtlinien der Kategorie.

Der folgende Abschnitt enthält umfangreiche UX-Fallstudien zu 25 digitalen Gesundheitsanwendungen. Er enthält insgesamt (5x) 4000 UX-Performance-Bewertungen.

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Fazit gesamt

Die Landschaft der digitalen Gesundheitsanwendungen befindet sich im fortwährenden Wandel, angetrieben durch technologische Innovationen und sich wandelnde Nutzeranforderungen. Der umfassende DiGA Onboarding Experience Benchmark für das Jahr 2023 beleuchtet, dass trotz des rasanten Fortschritts die Reise zur Spitze der Nutzererfahrung noch viele unerschlossene Wege birgt. Es zeigt sich, dass eine robuste Grundlage an technischer Stabilität und Barrierefreiheit bereits etabliert ist. Jedoch sind es die Feinheiten der Benutzerführung und Dialoggestaltung, bei denen signifikante Verbesserungspotentiale offenbar werden.

Der Benchmark hat deutlich gemacht, dass Apps erfolgreich sind, die es geschafft haben, ihre Onboarding-Prozesse nicht nur funktional, sondern auch menschlich und einladend zu gestalten. Sie bauen Barrieren ab und schaffen es mühelos, die Nutzer von den Vorteilen der App zu überzeugen und für eine nahtlose Integration in ihren Gesundheitsalltag zu sorgen. Diese Ergebnisse fungieren als Maßstab für Entwickler und Designer, um bei der Konzeption von zukunftsorientierten digitalen Gesundheitsanwendungen sowohl die analytischen Daten als auch das menschliche Element im Auge zu behalten.

Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Forderung nach einer stetigen Evolution der persönlichen Nutzererfahrung – von der Einführung bis zur Gewohnheit. Anbieter von DiGAs sind aufgerufen, nicht nur zu entwickeln, was technisch möglich ist, sondern vor allem, was menschlich resoniert. In diesem Zusammenhang bleibt eine kontinuierliche Reflexion und Anpassung der Benchmarks an die dynamischen Wandlungen des Marktes unabdingbar.

Der DiGA Onboarding Experience Benchmark 2023 gibt nicht nur Aufschluss über den aktuellen Stand, sondern weist ebenso den Weg in eine Zukunft der digitalen Gesundheit, in welcher Anwendungen zu zuverlässigen, intuitiven und letztlich unerlässlichen Begleitern in der Gesundheitsversorgung avancieren.

Fazit der einzelnen Kategorien

  • Performance: Leistung, Stabilität und Sicherheit haben sich verbessert und sind besser als im letzten Jahr. Apps starten schneller und bieten ein schnelleres Ladeerlebnis beim Navigieren. Diese Fortschritte in Leistung und Benutzererfahrung sind deutlich erkennbar und tragen wesentlich dazu bei, das Vertrauen der Nutzer in digitale Gesundheitsanwendungen zu stärken.
  • Textinhalte: Bei bestehenden Apps vom letzten Jahr haben einige ihre Textinhalte und -präsentation verbessert. Neulinge scheinen noch etwas Lernbedarf zu haben und sollten ältere DiGA als Vorbilder heranziehen. Die verwendete Sprache ist weniger technisch und zunehmend nutzerzentriert, was die Verständlichkeit und Ansprechbarkeit begünstigt.
  • Barrierefreiheit: Apps vom letzten Jahr haben ihre Barrierefreiheit verbessert, insbesondere im Hinblick auf Medien und Farben. Die meisten Apps weisen jedoch nach wie vor Inkonsistenzen in der Farbverwendung auf und könnten von einigen Layoutoptimierungen profitieren, um ein einheitlicheres und ansprechenderes Design zu gewährleisten.
  • Navigation: Die meisten Apps kämpfen mit Problemen bei der Navigation. Sie ist inkonsistent, oft unerwartet und erschwert es den Nutzern, Ergebnisse vorauszusagen, besonders beim Zurück-Navigieren. Dieser Bereich erfordert deutliche Verbesserungen, um ein intuitiveres und vorhersehbares Nutzererlebnis zu schaffen.
  • Feedback: Fast alle Apps haben Schwierigkeiten mit Rückmeldungen. Eingabefelder werden erst bei Absenden des Formulars validiert, falsche Eingaben werden nicht gut beschrieben und Fehler sind oft technisch formuliert. Dies kann zu Frustration und Verwirrung bei den Nutzern führen.
  • Doppelte Eingaben: Viele Apps nutzen noch immer doppelte Eingabefelder, zum Beispiel für die zweifache Passworteingabe. Dieses Hindernis ist leicht zu adressieren und wirkt im Jahr 2023 überholt – es verwundert, dass es immer noch existiert.
  • Eingabefelder: Insgesamt haben Eingabefelder viel Optimierungspotenzial. Heutzutage bieten alle Anbieter kontextsensitive Tastaturen in den meisten Fällen an, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen im Verhalten von Tastaturen und Eingaben.
  • Passworterstellung: Insbesondere bei der Passworterstellung haben die meisten Apps Probleme. Sie erzwingen zu viele Regeln und die implementierten Regeln werden meist schlecht oder gar nicht kommuniziert, was es den Nutzern sehr schwer macht, ein Passwort zu erstellen.
  • Tutorial: Einige Apps scheitern daran, ihren Zweck zu präsentieren, bieten keine kurze Einführung oder erklären nicht ihren Nutzen oder warum Nutzer ein Konto erstellen sollten.
  • Fortschrittsanzeige: Die meisten Apps versäumen es, zu kommunizieren, wie lange der Registrierungsprozess dauert, was das Setzen von Erwartungen und das Zeitmanagement für den Nutzer erschwert.
  • E-Mail-Verifizierung: Der E-Mail-Verifizierungsprozess mangelt an Benutzerfreundlichkeit, beginnend beim Registrierungsformular, wo die Leute lediglich mit der Information belassen werden, ihre Mails zu prüfen. Hier besteht großes Potential zur Verbesserung des Ablaufs, und obwohl einige Apps beginnen, es zu verbessern, erschaffen die meisten weiterhin große Hindernisse, zum Beispiel durch die Anforderung einer erneuten Anmeldung nach der Registrierung oder die Notwendigkeit einer sofortigen Verifizierung.
  • E-Mail-Formatierung: Die E-Mail aus dem Verifizierungsprozess ist oft gut gestaltet und formatiert, könnte aber in Bezug auf Überschrift/Senderinformationen und die Integration in den Registrierungsprozess verbessert werden.
  • Hilfestellungen: Viele Apps leisten hervorragende Arbeit dabei, zu beschreiben, was eine DiGA ist, und sie unternehmen viel, um Menschen anzuleiten, die richtige Hilfe von Ärzten zu bekommen, sei es, um ein Rezept zu bekommen oder sogar um eine erste grobe Diagnose zu unterstützen.
  • Rezept-Service: Der Rezept-Service ist eine sehr gute Idee von Anbietern, um Barrieren abzubauen, indem Nutzern erleichtert wird, notwendige medizinische Verordnungen zu erhalten und den Zugang zur entsprechenden DiGA zu ermöglich.
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Fazit einzelne Apps

Cara Care

CaraCare bietet Nutzern ein klares Progress Tracking während des Registrierungsprozesses, welches durch hilfreiche und ästhetisch ansprechende Illustrationen ergänzt wird. Die App zeichnet sich durch eine konsistente visuelle Identität aus, wobei Schriftart und Farben strategisch genutzt werden, um das Nutzererlebnis zu verbessern. Ein durchweg positives Feedback im Registrierungsprozess gewährleistet, dass Nutzer stets über ihren aktuellen Stand und die verbleibende Dauer informiert sind. Allerdings wäre eine Optimierung der Interaktion mit Checkboxen wünschenswert, insbesondere hinsichtlich der Tap Targets und der zahlreichen Zustimmungen, die erforderlich sind. Auch die Konsistenz und Native-Integration der Navigation könnte verbessert werden, und der Prozess zur Wiederherstellung vergessener Passwörter bedarf einer Fehlerkorrektur. Eine Reduzierung von Interaktionen könnte außerdem das Interface straffen und unnötige Klicks und Scrollbewegungen vermeiden.

Elona

Elona besticht durch ihr ansprechendes konversationsartiges UX Writing, das die Benutzerfreundlichkeit erhöht und die Nutzer angenehm durch die Anwendung führt. Ergänzt wird dies durch gut platzierte Tooltips, die auf fast jedem Screen zusätzliche Informationen bieten – ein Detail, das sowohl die Transparenz als auch das Vertrauen in die App steigert. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die klare Kommunikation darüber, warum und zu welchem Zweck Nutzerdaten gesammelt werden. Trotz dieser Stärken gibt es Raum für Verbesserung: Insbesondere sollte die Anzahl der Interaktionsschritte für diverse Zustimmungen reduziert werden. Es wäre vorteilhafter, Zustimmungen auf einen gebündelten Bildschirm zu konzentrieren, der optional mehr Informationen bereitstellt. Darüber hinaus fehlt es der App an direktem Feedback bei Nutzereingaben, was zu Unsicherheit beim Nutzer führen und das Erlebnis trüben kann. Eine Integration von unmittelbarem Feedback würde das Onboarding-Erlebnis steigern.

Endo

Endo bietet eine relativ klare Struktur, die den Nutzern die Navigation innerhalb der App erleichtert. Allerdings könnten die Texte in der App von Straffung profitieren, um eine effizientere Kommunikation zu erreichen. Eine prägnantere Darlegung des App-Zwecks und eine klare Erklärung ihrer Funktionsweise könnten das Onboarding-Erlebnis und die sofortige Wertschätzung durch die Nutzer verbessern.

Invirto

Invirto überzeugt mit herausragend gestalteten Illustrationen, die im eigenen Stil konzipiert sind und dem Nutzer visuell ein einzigartiges Erlebnis bieten. Die App stellt umfangreiches Hilfs- und Erklärmaterial zur Verfügung, was besonders für neue Anwender von großem Wert ist. Jedoch gibt es Verbesserungspotenzial: Der Wechsel zur Website wirkt im Vergleich zur App-Qualität minderwertig und könnte besser in das Gesamterlebnis integriert werden. Der initial präsentierte Fragebogen ist umfangreich und könnte gestrafft werden, um die Geduld neuer Anwender nicht übermäßig zu beanspruchen. Hinsichtlich der Lesbarkeit könnte der Inhalt besser aufbereitet werden, um das Lesen zu erleichtern. Zudem sollten die Barrierefreiheit und die Zugänglichkeit für Audio-Inhalte verbessert werden. Schließlich empfiehlt sich die Verwendung vertrauter Interaktionsmuster mit Komponenten, um die intuitive Bedienung zu fördern und die Lernkurve für Anwender zu reduzieren.

Kaia COPD

Kaia COPD setzt Whitespace effektiv ein, um ein übersichtliches und augenfreundliches Nutzererlebnis zu schaffen. Die Verwendung von Farben und Grafikelementen ist sowohl ästhetisch als auch funktionell gelungen und unterstützt die Nutzerführung innerhalb der App. Das Design fördert außerdem eine angenehme Interaktion mit Eingabefeldern, was die Benutzerfreundlichkeit steigert. Verbesserungsbedarf besteht jedoch in der Kommunikation der optionalen Angaben: die Angabe einer Telefonnummer wird als fakultativ dargestellt, ist in der Praxis jedoch erforderlich. Dies führt zu Verwirrung und sollte für mehr Transparenz und Vertrauen korrigiert werden. Des Weiteren wird der Nutzer für die Registrierung auf den Browser umgeleitet – ein Vorgang, der besser direkt in der App abgewickelt werden sollte, um das Nutzererlebnis kohärent und nahtlos zu gestalten. Zudem ist die Performance der App verbesserungswürdig, damit Nutzer von schnelleren und reibungslosen Abläufen profitieren können.

Kaia Rückenschmerzen

Kaia Rückenschmerz nutzt ähnlich wie die COPD-Version Whitespace gekonnt, um ein klares und ruhiges Design zu präsentieren, das die Benutzerführung unterstützt. Die Farbgestaltung und grafischen Elemente sind ansprechend und erleichtern die Navigation sowie das Verständnis der App-Inhalte. Besonders hervorzuheben ist auch die benutzerfreundliche Gestaltung der Eingabefelder, welche die Dateneingabe erleichtert. Jedoch gibt es auch hier Verbesserungbedarf: Obwohl die Telefonnummer als optionale Angabe präsentiert wird, ist sie tatsächlich eine Pflichtangabe für die Registrierung, was zu Irritationen führen kann. Um das Onboarding konsistenter und weniger verwirrend zu gestalten, sollte dieser Widerspruch behoben werden. Weiterhin findet der Registrierungsprozess im Webbrowser statt und unterbricht so die sonst flüssige User Experience innerhalb der App. Für eine nahtlose Nutzererfahrung sollte dieser Prozess in die App integriert werden. Schließlich besteht auch bei Kaia Rückenschmerz das Potential zur Verbesserung der Performance, um die Interaktionsgeschwindigkeit und damit die Gesamtzufriedenheit der Nutzer zu steigern.

Kalmeda

Kalmeda fällt positiv auf durch ihren unkomplizierten Testprozess, der keinen Code erfordert, und eine schnelle sowie einfache Registrierung ermöglicht. Die App zeigt Stärken in der Textgestaltung, was Nutzern eine klare Orientierung bietet. Verbesserungspotenzial gibt es allerdings bei der Interaktion mit Eingabefeldern, wo eine intuitivere Gestaltung das Eingabeerlebnis verbessern könnte. Darüber hinaus sollten die Farbgestaltung und das Design hinsichtlich der Barrierefreiheit überprüft werden, um die Anwendung für alle Nutzer zugänglich zu machen. Auch eine einheitlichere Verwendung von Medienelementen könnte zu einer konsistenteren Nutzererfahrung beitragen. Zu guter Letzt wäre es sinnvoll, den Downloadprozess im Hintergrund zu optimieren, um eine schnellere Erstnutzung zu gewährleisten und Wartezeiten für den Nutzer zu reduzieren.

Kranus Edera

Kranus Edera hebt sich durch eine gut durchdachte Informationsarchitektur hervor, die es den Nutzern erleichtert, sich zurechtzufinden. Auch die Textformatierung ist klar und unterstützt das Verständnis der bereitgestellten Inhalte. Ein weiterer Pluspunkt ist die transparente Darstellung des geplanten Nutzerpfads, wodurch der Benutzer stets im Bild ist, was als Nächstes zu erwarten ist. Allerdings gibt es Bereiche, in denen die App von Verbesserungen profitieren könnte: Eine stärkere Betonung von Information on Demand-Strategien könnte die Nutzererfahrung optimieren, indem Informationen bedarfsorientiert und nicht überwältigend präsentiert werden. Die Interaktion mit Eingabefeldern sollte weiter verfeinert werden, um die Benutzereingabe zu vereinfachen und das Gesamterlebnis zu verbessern. Es wäre auch ratsam, den Verifizierungsprozess zu vereinfachen, um Hürden für neue Nutzer zu senken. Zuletzt ist der Umfang des Fragebogens zu beachten, welcher Nutzer abschrecken könnte. Ein gestraffter Fragebogen könnte die Onboarding-Erfahrung erheblich verbessern.

mebix

mebix bietet ein unkompliziertes Onboarding-Erlebnis, das neuen Nutzern den Einstieg erleichtert. Positiv zu bewerten ist zudem die Qualität der Fehlermeldungen, die klar und verständlich sind. Um das Nutzererlebnis weiter zu steigern, sollten die Texte innerhalb der App präziser formuliert werden, um Kommunikationslücken zu vermeiden. Eine verbesserte Textformatierung könnte dazu beitragen, die Lesbarkeit zu erhöhen und die Informationen zugänglicher zu gestalten. Außerdem wäre es hilfreich, den Zweck der App von Anfang an deutlicher zu erklären, damit Nutzer den Nutzen schnell erfassen und Vertrauen aufbauen können. Der Einsatz nativer Komponenten könnte ebenfalls das Bedienerlebnis verbessern, indem vertrautere und konsistentere Interaktionsmuster verwendet werden.

Meine Tinnitus App

Die Meine Tinnitus App bietet Nutzern einen simplen Anmelde- und Registrierungsprozess, der den Einstieg grundlegend erleichtert, allerdings sollte die direkte Erhebung eines Freischaltcodes kritisch betrachtet werden, um mögliche Zugangsbarrieren zu vermeiden. Erfreulich ist die Verbesserung der Barrierefreiheit, was einen wichtigen Schritt hin zu einem inklusiveren Nutzererlebnis darstellt. Um die App weiter zu optimieren, sollte die Medienauswahl klarer gestaltet werden, um eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Aktuell führen unerwartete und nicht intuitiv erkennbare Interaktionsmuster zu Verwirrung unter den Nutzern. Eine Überarbeitung dieser Muster hin zu vertrauten und leicht verständlichen Aktionen könnte die Bedienung der Anwendung erheblich erleichtern und das Gesamterlebnis verbessern.

Mindable

Mindable sticht durch die intelligente Aufbereitung von Informationen hervor und kann insbesondere mit einer guten Performance überzeugen. Die Verwendung informativer Illustrationen zusammen mit einem durchdachten Layout und einer sinnvollen Farbgebung machen die App optisch ansprechend und funktional verständlich. Es ist zudem bemerkenswert, dass Mindable im Vergleich zu vielen Mitbewerbern ein weit durchdachteres Design aufweist. Allerdings gibt es Raum für gezielte Optimierungen: Das Onboarding könnte von einer Verringerung der Interaktionskosten profitieren, indem wenige Schritte für die Registrierung erforderlich wären. Ebenso könnte der Text innerhalb der App etwas knapper gefasst werden, um die Effizienz zu steigern und Informationsüberflutung zu verhindern. Indem man sowohl die Anzahl der erforderlichen Interaktionen als auch die Textmenge reduziert, lässt sich das Nutzererlebnis weiter verbessern und eine noch intuitivere Bedienung erreichen.

Neuronation MED

Neuronation überzeugt durch ein besonders simples Design, das für eine leicht verständliche Nutzeroberfläche sorgt. Dennoch gibt es Verbesserungsmöglichkeiten: Die User Journey während der Registrierung könnte von klarerem Wording und Führung profitieren, um Missverständnisse zu vermeiden und die Nutzer ohne Verwirrung durch den Prozess zu leiten. Ein weiterer Kritikpunkt ist der unnötige Zwischenschritt mit einem zusätzlichen Screen beim Einloggen, der das ansonsten flüssige Erlebnis stört. Zudem könnte die Hilfe-Funktion von einer Straffung des Textes profitieren, um Informationen schneller erfassbar zu machen und den Nutzern dadurch eine zeiteffiziente Unterstützung zu bieten.

Nichtraucherhelden

Nichtraucherhelden zeichnet sich dadurch aus, dass es den Nutzern den Einstieg erleichtert, indem weder die Erstellung eines Kontos noch eine Verifizierung nötig ist. Doch es gibt Bereiche, die optimiert werden könnten: Die Farbpalette sollte überarbeitet werden, damit sie die Funktionen innerhalb der App besser unterstützt und zugleich den aktuellen Standards der Barrierefreiheit entspricht. Interaktionen mit Eingabefeldern könnten effizienter gestaltet werden, indem das Feedback und die Eingabebestätigungen verbessert werden. Das derzeitige Layout wirkt unorganisiert und kann deshalb bei den Nutzern zu Verwirrung führen. Eine klarere Strukturierung und eine intuitive Gestaltung der Nutzeroberfläche sind erforderlich, um die allgemeine Nutzererfahrung zu verbessern.

Orthopy

Orthopy überzeugt durch eine beeindruckende Performance-Geschwindigkeit und bietet ausgezeichnetes Feedback bei Eingabefeldern, was Nutzern zugutekommt. Verbesserungsbedarf zeigt sich hingegen beim Design, das in seinen Farb- und Schriftwahlentscheidungen wenig systematisch erscheint und dadurch die visuelle Klarheit beeinträchtigt. Die Registrierungsprozedur, insbesondere die E-Mail-Verifizierung, könnte vereinfacht werden, um ein reibungsloseres Onboarding zu ermöglichen. Darüber hinaus mangelt es an Hilfestellungen, die dem Nutzer den Zweck und die Vorteile der App näherbringen. Eine klare Kommunikation zu diesen Punkten könnte das Engagement und das Verständnis der Nutzer wesentlich erhöhen.

Oviva Direkt

Oviva Direkt stellt sich positiv dar mit einer durchdachten und systematischen Gestaltung, welche die Aspekte Layout, Farbwahl und Typografie umfasst und ein kohärentes Bild zeichnet. Die Texte sind gut beschrieben und bieten informative Einblicke, während das System selbst durch hohe Performance überzeugt. Auch der Fortschritt während der Registrierung wird effektiv und transparent kommuniziert. Allerdings gibt es Raum für Optimierungen: Der Verifizierungsprozess sollte vereinfacht und benutzerfreundlicher gestaltet werden, um potenzielle Hürden zu reduzieren. Darüber hinaus wirkt die Präsentation einiger Informationen unvermittelt – gut gestaltete Überleitungen und erklärende Zwischenschritte könnten die Nutzer besser durch die App führen und das Verstehen erleichtern, wodurch die Nutzererfahrung insgesamt gesteigert werden würde.

PINK!

PINK! besticht durch ein minimalistisches Design, das nicht nur modern und anspruchsvoll ist, sondern auch die Nutzerführung durch die Reduktion auf das Wesentliche erleichtert. Die Farbgebung ist wohlüberlegt, was zur allgemeinen Ästhetik der App beiträgt und eine angenehme Nutzerumgebung schafft. Um das Benutzererlebnis weiter zu optimieren, sollte das Feedback bei der Eingabe verbessert werden, um den Nutzern klarere Rückmeldungen zu ihren Aktionen zu bieten. Insbesondere die Passworterstellungsfelder könnten benutzerfreundlicher gestaltet werden, indem die Eingabeanforderungen klarer kommuniziert und die Interaktion intuitiver gestaltet wird. Zusätzlich ließe sich die Navigation optimieren, um mögliche Verzögerungen zu eliminieren und eine reibungslosere Bewegung durch die App zu gewährleisten.

ProHerz

ProHerz leistet gute Arbeit beim Bereitstellen von Hilfestellungen rund um das Konzept der App, was dem Nutzer das Verständnis für deren Funktionsweise erleichtert. Durch seine guten Stabilitäts- und Sicherheitsmerkmale stellt die App ein zuverlässiges Tool für die Nutzer dar. Es gibt jedoch Aspekte, die einer Verbesserung bedürfen: Die Textinhalte könnten benutzerfreundlicher gestaltet werden, beispielsweise durch eine klarere Sprache und eine direktere Ansprache des Nutzers. Eine Überarbeitung von Struktur und Layout, einschließlich einer intelligenten Nutzung von Weißräumen, könnte die Lesbarkeit verbessern und die Orientierung innerhalb der App erleichtern. Des Weiteren sollte das Feedback bei Eingabefeldern präziser erfolgen, um Fehleingaben zu minimieren und die Effizienz bei der Dateneingabe zu steigern.

re.flex

re.flex überzeugt mit einer gelungenen Interaktion zwischen den Nutzern und den verschiedenen App-Elementen, die das Nutzererlebnis positiv beeinflussen. Um die App weiter zu verbessern und das Benutzererlebnis zu verfeinern, bedarf es mehr Struktur in der Gesamtanordnung der Elemente, so dass Nutzer sich noch intuitiver orientieren können. Textuelle Hilfestellungen sollten präziser formuliert werden, um die Nutzer schneller und besser zu informieren und zu unterstützen. Zudem wäre eine Optimierung des Registrierungsprozesses empfehlenswert, um den Einstieg in die App zu vereinfachen und den Flow für den Nutzer zu verbessern.

selfapy

Selfapy beeindruckt mit einer ansprechenden Designästhetik, die Farbe, Layout und Whitespace effektiv nutzt, ergänzt durch schöne Illustrationen und informatives Onboarding. Textinhalte, die nicht ständig von Bedeutung sind, sollten besser reduziert sein, während die Passworterstellung durch Echtzeit-Feedback verbessert werden könnte, um die Nutzererfahrung zu optimieren.

sinCephalea

sinCephalea bietet eine effektive E-Mail-Verifizierung und angemessene Interaktion mit Eingabefeldern. Trotzdem wäre eine klarere Systematik in der Farbgestaltung und Button-Nutzung von Vorteil. Außerdem könnte die Typografie konsequenter angewendet werden, und das Fehlen von Feedback-Mechanismen sollte angegangen werden, um das Nutzererlebnis zu verbessern.

Smoke Free

Smoke Free zeichnet sich durch eine hohe Performance aus und vereinfacht den Onboarding-Prozess mit einer Registrierung ohne Verifizierung sowie einer konstruktiven Testphase. Um das Angebot zu optimieren, könnte die Konzepthilfe spezifisch für DiGA ausgebaut werden, und englische Texte sollten konsequent ins Deutsche übersetzt werden. Zusätzlich würden kleine Qualitätsverbesserungen, wie die Standardauswahl des Landes, den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

somnio

Somnio bietet effektive Konzepthilfen und überzeugt mit gut gestalteten und verhaltenskonsistenten Eingabefeldern. Der Registrierungsprozess könnte jedoch vereinfacht werden, um den Nutzern einen schnelleren und intuitiveren Einstieg zu ermöglichen. Zudem wäre eine klarere visuelle Hierarchie innerhalb der Screens wünschenswert, um die Orientierung zu erleichtern und das Gesamterlebnis zu verbessern.

Vitadio

Vitadio punktet mit einer intuitiven Präsentation und Verhalten von Eingabefeldern sowie einer nutzerfreundlichen Handy-Verifizierung. Die Konzepthilfe und die Qualität von Textdarstellung und -inhalt sind ebenfalls positiv hervorzuheben. Verbesserungen wären in der Verkürzung des Fragebogens und einer intuitiveren Möglichkeit zum Überspringen von Inhalten, aktuell über ein Icon am oberen Bildschirmrand, zu sehen. Grafikelemente könnten den semantischen Kontext besser unterstreichen, und beim Erstellen von Passwörtern könnten Quality-of-Life-Verbesserungen das Nutzererlebnis optimieren.

Vivira

Vivira überzeugt mit guter Konzepthilfe sowie der Präsentation von Eingabefeldern, die Nutzern das Ausfüllen erleichtert. Auch die Textdarstellung und der Inhalt sind klar und informativ. Zur Verbesserung bedarf es einer Reduktion der zahlreichen Interaktionen, die für die Kontoerstellung erforderlich sind. Eingabekomponenten sollten konsistenter gestaltet sein, und das Erstellen eines Passworts könnte durch Quality-of-Life-Verbesserungen vereinfacht werden.

zanadio

Zanadio liefert eine ausgezeichnet gestaltete und funktionierende E-Mail-Kommunikation. Die Performance der App ist hoch und sowohl die Textdarstellung als auch der -inhalt sind von guter Qualität. Zur weiteren Optimierung wäre eine stärkere Selbsterklärungsfähigkeit der App hilfreich, um Nutzern den Einstieg weiter zu vereinfachen. Der Prozess rund um den DiGA-Freischaltcode sollte so angepasst werden, dass dieser nicht fälschlicherweise als Fehler angezeigt wird. Zudem wäre es wünschenswert, den Verifizierungsprozess direkt in der App statt im Browser abzuwickeln, um ein nahtloseres Nutzererlebnis zu schaffen.
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Anpassungen zu 2022

Im ständig wandelnden Bereich der digitalen Gesundheit müssen Benchmarks sich an die sich verändernde Technologielandschaft und die Erwartungen der Nutzer anpassen.
Mehr Guidelines, jetzt auch Emails & Sicherheit

Im Vergleich zu 2022 hat der Benchmark 2023 nicht nur die Anzahl seiner Richtlinien erhöht – ein klares Zeugnis der wachsenden Komplexität und der Verfeinerung im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen. Mit besonderem Augenmerk auf die Bereiche E-Mail-Gestaltung und Sicherheitsprotokolle reflektiert dieser Ansatz die essentiellen Aspekte der Nutzererfahrung, die bislang nicht ausreichend beleuchtet wurden. Die Hinzunahme dieser Kategorien ist eine Reaktion auf die zentrale Rolle, die E-Mail-Kommunikation und Datenschutz im Onboarding-Prozess spielen – Faktoren, die das Vertrauen und die Akzeptanz der Anwender maßgeblich beeinflussen.

Mehr Tips, Ressourcen, Details

Eine entscheidende Weiterentwicklung des Benchmarks 2023 liegt in der umfassenden Überarbeitung jeder einzelnen Richtlinie. Diese sind nun detaillierter ausgearbeitet und bieten klarere Handlungsempfehlungen, die durch zusätzliche Tipps und umfassendere Ressourcenverweise gestützt werden. Durch diese Erweiterung fungieren die Richtlinien nicht länger nur als Kriterien für die Bewertung, sondern gleichzeitig als eine Art interaktiver Leitfaden, der Entwickler und Designer Schritt für Schritt zu einer verbesserten Nutzererfahrung führen kann.

Neue Nummerierungsstrategie für Richtlinien

Der Benchmark 2023 führt eine neue, systematische Struktur in der Nummerierung der Richtlinien ein. Statt einer einfach fortlaufenden Nummerierung wird eine logische Kodierung verwendet: X (Hauptkategorie) - X (Unterkategorie) - XX (Richtliniennummer). Diese Struktur spiegelt die Hierarchie und Beziehung der Richtlinien zueinander wider und macht die Navigation innerhalb des Benchmarks intuitiver. Es erleichtert den Nutzern die Zuordnung einer Richtlinie zu ihrem übergeordneten Kontext und betont die Interdependenz der Richtlinien innerhalb des Gesamtsystems der digitalen Gesundheitsanwendung. Durch diese Neuordnung wird eine schnelle Referenzierung und ein gezielter Zugriff auf relevante Richtlinien bei der Implementierung verbessert, wodurch der Benchmark insgesamt ein effizienteres und wirkungsvolleres Werkzeug für die Beurteilung und Entwicklung von DiGAs darstellt.

Guideline Kategorisierung

Die Kategorisierung der Elemente im Benchmark von 2023 zeigt den gezielten Versuch, die wesentlichen Aspekte der Benutzererfahrung mit Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) zu erfassen, ausgehend von den Kategorien, die im Jahr 2022 definiert wurden. Das verbesserte Rahmenwerk dieses Jahres gliedert sich wie folgt:

1. System: Betont die Leistung der Anwendung und die Sicherheitsmaßnahmen, die direkt mit dem Benutzer interagieren. Von sicheren Anmeldeprozessen, einschließlich komplexer Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung, bis hin zu Konformitätsprüfungen, die sich an der DSGVO ausrichten, erkennt diese Kategorie die Wichtigkeit robuster Sicherheitsprotokolle in der heutigen digitalen Umgebung an.

2. Texte: Konzentriert sich darauf, wie Inhalt dem Benutzer präsentiert und im welchen Stil er verfasst wird. Texte spielen eine wesentliche Rolle, um Nutzer durch die Anwendung zu führen, indem sie wichtige Informationen und Anweisungen bereitstellen. Klarheit des Inhalts und die Eleganz des Schreibstils sind entscheidend, um Verständnis und Engagement mit der Anwendung zu fördern.

3. Gestaltung: Die ästhetische Anordnung von Elementen innerhalb der Anwendung, wie Layout, Farbschemata und die Verwendung von Medien, bildet diese Kategorie. Design beeinflusst nicht nur die Attraktivität der Anwendung, sondern auch ihre Funktionalität und Zugänglichkeit.

4. Interaktion: Diese Kategorie untersucht, wie Benutzer innerhalb der App navigieren, mit verschiedenen Elementen interagieren und Feedback zu ihren Aktionen erhalten. Eine reibungslose Interaktionserfahrung ermutigt zur fortgesetzten und effizienten Nutzung der App.

5. Eingaben: Die Art und Weise, wie Eingabefelder präsentiert werden und sich verhalten, ist entscheidend im Benutzerparcours, insbesondere bei der Dateneingabe. Klare, benutzerfreundliche Eingabefelder können Frustration und Fehlerhäufigkeit erheblich reduzieren.

6. Seiten: Erkennt an, dass verschiedene Seiten unterschiedliche Funktionen haben und daher spezifische Richtlinien benötigen, die auf sie zugeschnitten sind. Dies kann von Registrierungs- bis hin zu Passwortzurücksetzungsseiten reichen.

7. DiGA Journey: Eine neue Kategorie, die zusätzliche Unterstützungsangebote der Anbieter für die Benutzer, die Benutzerfreundlichkeit von wichtigen Kommunikationsmitteln wie E-Mails und andere Interaktionen außerhalb des Systems berücksichtigt. Da die E-Mail-Kommunikation, oft erforderlich für die Kontoüberprüfung, ein bedeutender Teil des Onboarding-Prozesses ist, verdient sie eine Bewertung im Rahmen der Benutzererfahrung.

Insbesondere wurde, während der Benchmark des letzten Jahres eine separate Kategorie für Zugänglichkeit beinhaltete, in diesem Jahr der Ansatz gewählt, Zugänglichkeit in alle relevanten Kategorien zu integrieren. Diese ganzheitliche Integration spiegelt das Verständnis wider, dass das, was als gute Designpraxis gilt, oft inhärent mit den Prinzipien der Zugänglichkeit übereinstimmt. Eine gut strukturierte Seite oder klare Überschriften sind nicht nur Beispiele für hochqualitatives Design, sondern auch wesentliche Bestandteile einer zugänglichen Anwendung.

Zusammengefasst stellt diese strategische Neukategorisierung sicher, dass der Benchmark von 2023 jede Facette der Interaktion des Benutzers mit digitalen Gesundheitswerkzeugen umfassend und übergreifend erfasst und dabei die Komplexität moderner Benutzererfahrungen und die differenzierten Anforderungen an ein effektives Design von Digitalen Gesundheitsanwendungen anerkennt.

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Diga allgemein und aktuell

Einblick in die Welt der digitalen Gesundheit

Stell dir eine Welt vor, in der die Verwaltung deiner Gesundheit so einfach ist wie das Öffnen einer App auf deinem Smartphone. Dies ist keine Zukunftsmusik; es ist die digitale Gesundheit – ein sich schnell entwickelnder Bereich, in dem Technologie neue Wege aufzeigt, um Krankheiten direkt aus deiner Hand heraus zu behandeln, zu managen und zu verhindern. Heute umfasst digitale Gesundheit alles, von tragbaren Fitness-Trackern bis hin zu Telemedizin-Konsultationen und digitalen therapeutischen Anwendungen, und fällt unter den breiten Schirm der Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs).

Verständnis für DiGAs: Die Anwendung digitaler Lösungen im Gesundheitswesen

DiGAs, oder digitale Gesundheitsanwendungen, revolutionieren das Gesundheitserlebnis. Sie werden softwaregesteuert und sind verordnungsfähig durch Gesundheitsdienstleister oder über den Ladentisch erhältlich. Diese Anwendungen dienen den verschiedensten Zwecken – sie helfen bei der Bewältigung von chronischen Krankheiten, unterstützen die psychische Gesundheit und erleichtern die Rehabilitation, um nur einige zu nennen. Die Landschaft der DiGAs ist vielfältig und umfasst Applikationen, die von interaktiven psychischen Gesundheitsplattformen bis hin zu Algorithmen reichen, die die Medikamentenadhärenz überwachen.

Warum sind DiGAs wichtig?

DiGAs sind wichtig, weil sie im Schnittpunkt von Technologie und Gesundheitswesen stehen – zwei Industrien, die zwangsläufig jeden Aspekt unseres Lebens beeinflussen. Diese Anwendungen bieten Gesundheitsdienstleistungen nicht nur digital an; sie transformieren die Art und Weise, wie wir über unsere Gesundheit denken und damit interagieren. Sie machen Gesundheitsversorgung zugänglicher, personalisierter und proaktiver.

Kürzlich beschlossene gesetzliche Entwicklungen haben ein Schlaglicht auf DiGAs geworfen. Die Einführung der Digitalgesetze in Deutschland, zum Beispiel, unterstreicht das Engagement des Landes für eine digitale Gesundheitstransformation. Diese legen den Weg dafür, dass DiGAs stärker in das Gesundheitssystem integriert werden und stellen sicher, dass sie strenge regulatorische Standards für Sicherheit, Qualität und Datenschutz erfüllen.

Das Versprechen und die Herausforderungen der Nutzererfahrung (UX) in DiGAs

Angesichts der intimen Rolle, die DiGAs in der Gesundheitsreise einer Person spielen, kann die Betonung der Nutzererfahrung nicht überbewertet werden. Eine gut gestaltete DiGA hat die Macht, Nutzer zu binden und zu befähigen, komplexe Gesundheitsdaten persönlich und handlungsorientiert zu machen. Doch es ist ein Balanceakt – die Einhaltung von Datenschutzgesetzen zu gewährleisten und gleichzeitig eine einfache Bedienung sicherzustellen, ist keine leichte Aufgabe.

Neue Gesetzgebungen berücksichtigen ebenfalls die Nutzererfahrung und ermöglichen Mechanismen wie Ombudsstellen, Beratungseinheiten für Patienten, die sich im elektronischen Gesundheitsregister (ePA) zurechtfinden, und stellen sicher, dass digitale Gesundheits-Apps nahtlos mit elektronischen Patientenakten integriert werden können. Zudem hebt die Abschaffung verpflichtender Testphasen vor dem Erwerb der DiGAs die Bedeutung der UX während der ersten Interaktion hervor – eine kritische Phase, in der Nutzer ihre ersten und langanhaltenden Eindrücke von der Anwendung bilden.

User Experience Anforderungen laut Bfarm
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Die Anforderungen der DiGAV an die Nutzerfreundlichkeit einer DiGA zielen auf eine intuitive Nutzbarkeit und Erlernbarkeit der DiGA für die angesprochenen Zielgruppen ab. Prinzipiell gelten die Vorgaben des Usability Styleguides der jeweiligen Plattform. Bei Implementation von alternativen Lösungen ist im Rahmen der Nutzertests eine besonders hohe Nutzerfreundlichkeit nachzuweisen. Während für im Umgang mit digitalen Anwendungen geübte Personen eine Ausrichtung am gewohnten Look & Feel digitaler Anwendungen durch die Umsetzung plattformspezifischer Styleguides gefordert wird, fokussiert die Forderung nach Fokusgruppen-Tests vor allem auf über die DiGA neu für die Nutzung digitaler Anwendungen gewonnene Personen. Hersteller sollen daher bei der Durchführung der Fokusgruppen sicherstellen, dass die teilnehmenden Personen über unterschiedliche Vorerfahrungen im Umgang mit digitalen Medien verfügen. DiGA müssen entweder Bedienhilfen für Menschen mit Einschränkungen beinhalten oder die durch die Plattform angebotenen Bedienhilfen unterstützen. Gemischte Umsetzungen, bei denen der Hersteller einzelne Bedienhilfen selber implementiert und ansonsten auf die bereits durch die Plattform angebotenen Bedienhilfen zurückgreift, sind zulässig. Die in der DiGA umgesetzten bzw. unterstützten Bedienhilfen müssen die Bereiche Sehen, Hören und Motorik berücksichtigen. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn dies aus der Zielgruppe oder der Zweckbestimmung der DiGA heraus begründbar ist. Sofern sich der Hersteller für die Option entscheidet, in seiner DiGA die durch die Plattform angebotenen Bedienhilfen zu unterstützen, sind damit die folgenden Anforderungen verbunden: In jeder der genannten Kategorien von Behinderungen (Hören, Sehen, Motorik) muss die DiGA mindestens eine der von der Plattform angebotenen Bedienhilfen aktiv unterstützen, d. h., diese muss bei Aktivierung für die DiGA vollumfänglich wirksam sein. Andere Bedienhilfen dürfen bei Aktivierung keine Störungen oder Beeinträchtigungen der Nutzung der DiGA zur Folge haben (z. B. unleserliche Texte bei Änderung der Schriftgröße). Zur Umsetzung der Barrierefreiheit kann der Hersteller sich an Vorgaben und Hinweisen von Organisationen wie beispielsweise der Bundesfachstelle Barrierefreiheit orientieren. Die Umsetzung der Barrierefreiheit ist immer zielgruppen- und nutzungsspezifisch zu prüfen.

DiGA-Leitfaden Version 3.4 vom 11.10.2023

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User Experience im Digital Health und in Diga

Hier kommt das UX-Benchmarking ins Spiel. Der Benchmark-Prozess für DiGAs dient als Leuchtturm – er leitet Entwickler dazu an, nicht nur technisch solide Anwendungen zu erstellen, sondern solche, die auf einer menschlichen Ebene resonieren. Ein Benchmark, der das Onboarding-Erlebnis für DiGAs bewertet, hilft zu bestimmen, ob eine App einen Nutzer effizient durch die erste Verwendung führen kann, ohne Frustration oder Verwirrung zu erzeugen.

Indem die Nutzererfahrung umfassend bewertet wird, können Entwickler mögliche Fallstricke im Design und der Bedienung ihrer Apps erkennen. Sie verstehen nicht nur, was eine App funktional macht, sondern was sie benutzerfreundlich, inklusiv und unterstützend macht.

Unser Benchmark existiert, um als Branchenkompass zu fungieren – um aufzuzeigen, wo wir stehen, Trends hervorzuheben und Entwickler zu den Innovationen zu bewegen, die das Potenzial haben, die digitale Gesundheitserfahrung neu zu definieren. Letztendlich geht es darum, einen neuen Standard zu setzen – einen, bei dem digitale Gesundheitsanwendungen nicht nur Produkte sind, sondern Partner auf der Gesundheitsreise des Nutzers.

Zusammenfassend ist die Landschaft der digitalen Gesundheit weit und vielfältig, aber durch sorgfältiges Benchmarking und die Berücksichtigung der weitreichenden Implikationen der jüngsten Gesetzgebung können wir sicherstellen, dass DiGAs auf eine Weise entwickelt und genutzt werden, die nutzerzentriert, bedeutungsvoll und transformativ ist.

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Ziel des Benchmarks

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sind das Tor zur medizinischen Versorgung der Zukunft. Um jedoch sicherzustellen, dass dieser Zugang nicht nur offen, sondern auch einladend gestaltet ist, bedarf es gewissenhafter Untersuchungen und Optimierungen. Der vorliegende Benchmark hat das Ziel, genau diese Brücke zu schlagen – von einer funktionalen zu einer nahtlosen und sublimen Nutzererfahrung. In diesem Kapitel erörtern wir die Ambitionen des Benchmarks und wie er als Navigator dient, um sowohl Entwickler als auch Verbraucher auf die Route zur digitalen Gesundheitseffizienz zu führen.

Im Zentrum unseres Vorhabens steht der Nutzer – eine tiefgreifende Analyse aus seiner Sichtweise heraus soll Licht in das Dickicht der technischen Funktionalität bringen und menschliche Faktoren wie Intuition, Emotionalität und Erleichterung betonen. Das Ziel des Benchmarks ist es, Entwicklern, Designern und Stakeholdern von DiGAs eine objektive, datenbasierte Bewertung der Onboarding-Erfahrungen zu bieten, die als Grundstein für Verbesserungen dient.

1. Qualitätssicherung und Leistungsvergleich: Dieser Benchmark dient als Qualitätssiegel, das hohe Standards und Benutzerfreundlichkeit anerkennt und fördert. Durch den Vergleich der verschiedenen DiGAs ermöglicht er eine Rangfolge, die als Wettbewerbsmotivator für kontinuierliche Verbesserungen dient und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung einer vorbildlichen Nutzererfahrung schärft.

2. Erleichterung für Entwickler und Gestalter: Mit einer klaren Wegweisung durch etablierte UX-Standards und bewährte Richtlinien bietet dieser Benchmark Entwicklern und Designern ein zuverlässiges Instrumentarium, um ihre Produkte nicht nur an regulatorischen Anforderungen, sondern auch an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer auszurichten. Dies fördert die Schaffung von Anwendungen, die nicht nur gebrauchstauglich sind, sondern auch Vergnügen und Befriedigung bieten.

3. Transparenz und Vertrauen für Verbraucher: Für Verbraucher schafft der Benchmark Transparenz in einer zunehmend vielschichtigen digitalen Welt. Indem die Nutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit von DiGAs hervorgehoben wird, können Verbraucher informierte Entscheidungen treffen und den größten Nutzen aus den Anwendungen ziehen, die sie für ihre Gesundheitsbedürfnisse wählen.

4. Förderung von Barrierefreiheit: Ein Schlüsselziel dieses Benchmarks ist es auch, die Wichtigkeit von Barrierefreiheit zu betonen. Durch Identifikation und Hervorhebung jener Apps, die sich besonders um die Integration von Funktionen für Menschen mit Einschränkungen bemühen, trägt der Benchmark zur Inklusion und Gleichberechtigung im Gesundheitswesen bei.

5. Wegbereiter für Fortschritt: In einer Industrie, die sich ständig entwickelt, ist es unerlässlich, voranzuschreiten. Der Benchmark soll als Wegbereiter für technologischen und gestalterischen Fortschritt dienen. Indem neue Trends und Best Practices identifiziert und hervorgehoben werden, inspiriert der Benchmark Innovation und kreative Problemlösungen.

Zusammenfassend stellt der Benchmark eine Wegmarke dar, die zeigt, wie weit wir auf dem Weg zu einer vollends nutzerzentrierten digitalen Gesundheitslandschaft gekommen sind und wo wir sehnlichst Bestrebungen fortsetzen müssen. Ziel ist es, dass DiGAs nicht nur digitale Werkzeuge sind, sondern zu unverzichtbaren Begleitern auf dem Pfad zur Gesundheit und zum Wohlbefinden werden.

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Methodik

Untersuchungsgegenstand

Native mobile App

Für diesen Benchmark richtet sich der Blick gezielt auf native mobile Gesundheitsanwendungen, die auf Smartphones installiert und genutzt werden. Diese spezifische Auswahl ist maßgeblich, da native Apps hinsichtlich Leistung und Nutzererfahrung einmalige Charakteristika aufweisen. Mit dem Fokus auf Applikationen, die einen definierten Onboarding-Prozess aufweisen, wird gewährleistet, dass die Ergebnisse sowohl valide als auch vergleichbar sind.

Die Allgegenwart von mobilen Endgeräten und ihre wachsende Nutzerbasis bieten den Rahmen für diese Untersuchung. Der Einfluss der Portabilität und allzeitigen Verfügbarkeit von mobilen Geräten auf das Nutzerverhalten und das User Experience Design ist unbestreitbar und steuert direkt die Ausgestaltung von Onboarding-Erfahrungen.

Die Stärken mobiler Geräte – ihre Mobilität und ständige Griffbereitschaft – begünstigen bestimmte Designüberlegungen, die in dieser Analyse Beachtung finden. Die physischen Einschränkungen, wie die kleinere Anzeigefläche und das einzige Anwendungsfenster, fordern ein fokussiertes und effizientes Design, das Nutzerinteraktionen erleichtert und die Limitationen in Vorteile ummünzt.

Mobile Nutzer sind häufigen Ablenkungen ausgesetzt, wodurch der Fokus der Anwendung auf das Wesentliche gerichtet sein muss. Eine grundlegende Anforderung ist demnach, ein Onboarding zu entwickeln, das schnell speichert, Störungen abbuffert und dem Nutzer erlaubt, nahtlos seine Interaktion fortzusetzen.

Touchscreens fügen der Nutzerinteraktion eine neue Dimension hinzu: Sie ermöglich Gestensteuerung, die Interaktionen intuitiv und fließend gestaltet. Gleichzeitig stellt die virtuelle Tastatur eine Herausforderung dar und fordert ein UX-Design, das die Wahrscheinlichkeit von Eingabefehlern minimiert.

Onboarding

Das Onboarding ist entscheidend für die Einführung in eine neue Anwendung. Es ist der Prozess, der einen ersten Eindruck schafft und darüber entscheidet, ob Nutzer dem Produkt Wert beimessen. Ein gut strukturiertes Onboarding fördert das langfristige Engagement und beeinflusst die Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit sowie der Qualität der Inhalte und Funktionen.

Häufig stellt das Onboarding eine Herausforderung dar, indem es von den Nutzern Aufmerksamkeit verlangt, bevor sie einen klaren Nutzen erkennen. Daher ist es umso wichtiger, das Onboarding-Ablauf so zu gestalten, dass es nur das Notwendigste abverlangt und Nutzer schnell in die Verwendung der App einsteigt.

Einschränkungen

Eine Einschränkung der Untersuchung ergibt sich aus dem Zugang zu den vollständigen Onboarding-Flows, welche in einigen Anwendungen einen Freischaltcode erfordern. Da dieser Code im Rahmen der Analyse nicht zur Verfügung stand, bleiben Teile des Onboardings, die hinter diesem Code liegen, unberücksichtigt. In künftigen Studien sollte erforscht werden, wie der Zugang zu diesen Bereichen ermöglicht werden kann, um eine umfassendere Bewertung zu erhalten.

Erstellung des Frameworks

User Experience

Der Benchmark konzentriert sich auf eine objektive Messung der Benutzererfahrung während des Onboardings von Digitalen Gesundheitsanwendungen. Um eine realitätsnahe Bewertung zu gewährleisten, wurde das Framework so ausgearbeitet, dass UX-Faktoren in ihrer reinen Form bewertet werden, unabhängig von regulatorischen Anforderungen. Es wird anerkannt, dass gewisse rechtlich vorgeschriebene Elemente, wie die Checkbox zur Einwilligung, Auswirkungen auf die Benutzererfahrung haben, selbst wenn sie aus rechtlichen Gründen erforderlich sind. Diese Aspekte wurden in der Analyse bewusst berücksichtigt, um die UX authentisch und unverfälscht darzustellen, wodurch ein transparenter Überblick über tatsächliche Interaktionskosten für die Benutzer entsteht.

Herkunft der Richtlinien

Für den Benchmark stand die Erstellung von 157 präzisen Richtlinien im Zentrum, die spezifisch auf die Bedürfnisse digitaler Gesundheitsanwendungen abgestimmt sind. Grundlage hierfür bildeten etablierte Interface-Standards, bewährte Heuristiken und einschlägige wissenschaftliche Erkenntnisse. Zusätzlich bezog ich Best Practices führender Technologieunternehmen mit ein, einschließlich deren Designsysteme – zu nennen sind Google, Apple, Mozilla, Microsoft, Adobe, Shopify und IBM. Die Anforderungen an Barrierefreiheit gemäß WCAG, EN 301 549 und ADA waren ebenso richtungsweisend.

Die Besonderheiten des Gesundheitswesens berücksichtigte ich durch Einsichten aus spezifischen Designs wie dem Open Health Stack, dem Better Health Design System und dem Nordhealth Design System, sowie den Systemen von GE Edison, Anatomy, Queensland Health und dem CMS. Die Fachliteratur, darunter Health Design Thinking von Bon Ku und Ellen Lupton und Visualizing Health and Healthcare Data von Katherine Rowell, Lindsay Betzendahl und Cambria Brown, bot zusätzliche wertvolle Impulse.

Das Ziel dieses anspruchsvollen Vorhabens war und ist es, eine Sammlung von Richtlinien zu etablieren, die Entwicklern von Gesundheitsanwendungen präzise Werkzeuge an die Hand geben, um Nutzererfahrungen zu optimieren, damit diese sowohl funktionell als auch barrierefrei gestaltet sind.

Datenerhebung

Berechnung der Punktzahlen

Bei der neuesten Benchmark-Analyse wird ein umfassendes Verfahren angewendet, um die Benutzererfahrung verschiedener digitaler Gesundheitsanwendungen während ihrer Onboarding-Prozesse zu bewerten. Das Verfahren beinhaltet eine detaillierte Untersuchung anhand eines Sets von 157 Richtlinien zur Benutzererfahrung, die jeweils rigoros mittels eines strukturierten Vier-Punkte-Bewertungssystems beurteilt werden und danach normalisiert werden, um eine finale Benutzererfahrungswertung von bis zu 100 für jede Anwendung zu produzieren.

Jeder Richtlinie wird eine Punktzahl zugeordnet, die das Ausmaß widerspiegelt, in dem sich die Anwendung an die Richtlinie hält oder diese verletzt:

  • 0 Punkte deuten auf einen schwerwiegenden Verstoß hin und kennzeichnen kritische Probleme der Benutzererfahrung.
  • 0,33 Punkte reflektieren einen signifikanten Verstoß und bezeichnen deutliche, aber nicht entscheidende Mängel der Benutzererfahrung.
  • 0,66 Punkte werden für kleinere Mängel vergeben, die sich nur begrenzt auf die Benutzererfahrung auswirken.
  • 1 Punkt steht für die vollständige Einhaltung der Richtlinie und trägt positiv zur Benutzererfahrung bei.
Gewichtung

Beim Scoring werden die Schweregrade jeder Richtlinie berücksichtigt, kategorisiert nach der potenziellen Auswirkung auf die Benutzererfahrung:

  1. Kosmetischer Fehler / Unbewusste Reaktion des Nutzers
  2. Störender Fehler / Kleine Unterbrechung des Nutzers
  3. Großer Fehler / Große Unterbrechung des Nutzers
  4. Kritischer Fehler / Abbruch des Nutzers
Normalisierungsprozess

Für Anwendungen, bei denen bestimmte Richtlinien als nicht zutreffend gelten, werden diese vom Gesamtergebnis ausgeschlossen, um eine faire und angepasste Bewertung zu gewährleisten. Bei der Normalisierung wird die Punktzahl für jede Richtlinie mit dem Gewicht des zugewiesenen Schweregrads multipliziert, die Ergebnisse summiert und dann durch die maximal mögliche gewichtete Schweregradsumme geteilt, die erreicht werden könnte. Diese Berechnung wird nur für die auf jede Anwendung anwendbaren Richtlinien durchgeführt.

Die finale normalisierte Punktzahl stellt ein aggregiertes Maß der Einhaltung der Anwendung von Best Practices im Bereich des Designs der Benutzererfahrung dar, gewichtet nach der Schwere der einzelnen Richtlinien. Eine höhere Punktzahl zeigt eine günstigere Benutzererfahrung für einen Erstnutzer an, basierend auf der Anzahl und gewichteten Bedeutung der Richtlinien innerhalb jeder Kategorie.

Das Endergebnis ist eine systematisch ermittelte Punktebewertung im Bereich von 0 bis 100, welche jeder der 25 analysierten digitalen Gesundheitsanwendungen in den jeweiligen Kategorien zugeteilt wird. Diese Bewertung reflektiert das Maß der Benutzerfreundlichkeit, das ein Erstnutzer voraussichtlich erfahren wird, und basiert auf der Anzahl und dem Gewicht der Richtlinien, die innerhalb der jeweiligen Kategorie befolgt wurden.

Hinweis: Benutzertests wurden aufgrund ihres umfangreichen Charakters als jenseits des Rahmens dieser Benchmark eingeschätzt. Wären Benutzertests in dieser Phase machbar gewesen, hätten zusätzliche Faktoren wie Unterhaltung, Ästhetik, Engagement und subjektives Benutzererleben in die Bewertung einbezogen werden können. Darüber hinaus ist bei der Analyse der Benutzererfahrung von Apps die Häufigkeit von Richtlinienverletzungen ein wichtiger Gesichtspunkt. Die Leitfrage dabei lautet, wie oft ein Nutzer im Umgang mit der Anwendung auf Fehler stößt.

Durchführung der Datenerhebung

Die Erstellung eines fundierten Regelwerks markierte den Startpunkt des Benchmarks, welcher über einen straff organisierten Zeitraum von vier Wochen stattfand, beginnend am 15. November 23. Die Analysephase bestand aus fünf Intervallen. In den Analysen wurden keine Ergebnisse der vorangegangenen Durchgänge eingesehen. Die endgültige Bewertung ergab sich mehrheitlich aus den Ergebnissen dieser iterativen Prüfung.

Die Prüfungen wurden ohne die Beteiligung externer Analysten.

Reflektion und methodische Grenzen

Digitale Gesundheitsanwendungen gelten als Schlüssel für eine fortschrittliche Medizin. Allerdings dürfen die Schritte von der Datenerhebung zur anwendungsorientierten Optimierung nicht vernachlässigt werden. Konkrete Handlungsanweisungen, die auf den Ergebnissen des Benchmarks basieren, sind essentiell, um zu gewährleisten, dass Entwickler diese Erkenntnisse effektiv in Verbesserungen umsetzen können. Obgleich der Benchmark klar den Anspruch erhebt, zur Steigerung der Akzeptanz und Patientenzufriedenheit beizutragen, erfordert die Verifizierung dieses Zielsetzung eine detailliertere Erfolgsmessung und theoretische Untermauerung.

Ein wesentlicher Punkt ist die bewusste Auslassung von benutzerzentrierten Forschungsmethoden wie Nutzertests bei der Analyse. Während diese einen Mehrwert für die Bewertung benutzerrelevanter Aspekte darstellen könnten, wurde aus Gründen des Aufwands verzichtet, um die Untersuchung auf objektive, klar definierte und messbare Kriterien zu konzentrieren. Eine Einbindung könnte zur Subjektivierung der Ergebnisse führen, wobei es Ziel der Studie ist, eine streng datenbasierte Analyse zu gewährleisten. Dennoch bleibt das Fehlen qualitativer Nutzerfeedbacks eine Lücke, die in der zukünftigen Forschung Berücksichtigung finden sollte.

Um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Analyse zu erhöhen, könnten die User Journeys visuell in Form von Pfaden zusammen mit Screenshots dargestellt und die Richtlinien mittels kurzer, prägnanter Bewegtbilder illustriert werden. Zudem würde eine Begutachtung der Analyse durch einen wissenschaftlichen Experten, die auf die Einhaltung von Objektivität und Reliabilität achtet, eine weitere Qualitätssicherung darstellen. So könnte die Studie kontinuierlich den wissenschaftlichen Standards angepasst und die Methodologie verfeinert werden, womit die Relevanz und die Aussagekraft der Ergebnisse gesteigert werden.

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Hinweise

Zeitliche Begrenzung der Analyse
Die Analyse bildet den Status der Apps bis zu einem festgelegten Stichtag ab. Änderungen in späteren Versionen sind im gegenwärtigen Benchmark nicht berücksichtigt. Die zeitliche Momentaufnahme entspricht der Natur wissenschaftlicher Studien, doch Nutzer sollten beachten, dass die Bewertungen mit fortschreitender Entwicklung der Anwendungen an Aktualität verlieren können. Eine Überarbeitung dieser Studie ist aktuell nicht geplant, jedoch besteht die Absicht, die Analyse in einem Jahr zu wiederholen, um Entwicklungen im Bereich der Usability transparent zu machen.
Objektivitätsstreben trotz möglicher Verzerrungen
Trotz der Abwesenheit geschäftlicher Verbindungen während der Analysephase zu den Anbietern der getesteten Apps könnten unbewusste Verzerrungen bestehen bleiben. Um diese zu minimieren, erfolgte die Untersuchung nach vordefinierten, möglichst neutralen Kriterien. Die Gleichgewichtung positiver und negativer Aspekte sollte eine ausbalancierte Sichtweise fördern. Zukünftige Analysen könnten von zusätzlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung profitieren, um die Neutralität weiter zu stärken.
Urheberrechtliche Hinweise zu Bildmaterial
Die verwendeten Screenshots enthalten Material, das potenziell urheber- und markenrechtlich geschützt ist. Die Screenshots werden hier im Sinne einer fairen Nutzung ausschließlich zur Bewertung und konstruktiven Kritik verwandt. Es soll kein Anspruch auf das Eigentum an diesen Grafiken erhoben werden.
Sprache und inhaltliche Verantwortung
Alle Inhalte wurden gewissenhaft geprüft, dennoch kann die Fehlerfreiheit nicht garantiert werden. Die Haftung für die Genauigkeit oder die Anwendung der geteilten Informationen wird abgelehnt. In Bezug auf die Sprache wurde aus Gründen der Verständlichkeit auf die aktive Nutzung genderneutraler Formulierungen verzichtet. Die Informationen sollten dennoch im Sinne der Gleichberechtigung aller Geschlechter interpretiert werden (Nutzer = Alle Personen, die einen App nutzen).
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